Innovationen mit Wirkung

FPV-Drohnen

Angehörige der Armee (AdA) innert kürzester Zeit zu Piloten von "First Person View"-Drohnen ausbilden

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Ausgangslage und Problemstellung

Die gegenwärtigen Konflikte in Europa und dem Nahen Osten zeigen die hohe Relevanz von FPV-Drohnen, insbesondere für den Kampf gegen gepanzerte Fahrzeuge und befestigte Truppenstellungen. Die Schweizer Armee verfügt derzeit über keine vergleichbaren Mittel, und herkömmliche Beschaffungsprozesse erschweren die schnelle Einführung dieser Technologie.

Ziel des Projekts war es, die Umsetzbarkeit einer FPV-Drohnenpilotenausbildung innerhalb einer zweiwöchigen Sequenz zu testen. Zudem sollten Erkenntnisse für ein zukünftiges Einsatzkonzept gewonnen werden. Die konkrete Wirkung der Drohnen auf Ziele war nicht Bestandteil des Projekts.

Lösung/Produkt

Die erste Woche fokussierte sich auf die Selektion und Grundausbildung der Soldaten. 12 Teilnehmer durchliefen in nur 1,5 Tagen eine Evaluierung mittels Simulatorübungen und Kleinstdrohnen (65 mm/25 g). Die fünf besten Kandidaten sowie ein besonders motivierter Teilnehmer wurden für die Hauptausbildung ausgewählt.

Anschliessend folgte intensives Training in der Sporthalle Birmensdorf, mit stetig steigender Schwierigkeit der Manöver. Theorieeinheiten vermittelten technisches Wissen, rechtliche Rahmenbedingungen und Erfahrungswerte aus aktuellen Konflikten. Eine Outdoor-Demonstration verdeutlichte die mögliche Zusammenarbeit zwischen Sensoren und FPV-Drohnenpiloten.

In der zweiten Woche erfolgte die Umschulung auf größere Drohnen. In der alten Papierfabrik in Biberist sowie am Simulator trainierten die Teilnehmer den gezielten Einsatz gegen statische und bewegliche Ziele. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit Navigatoren optimiert. Am Ende der Sequenz konnten alle Teilnehmer die definierten Zielvorgaben erfolgreich umsetzen.

Unser Beitrag

Die Swiss Innovation Forces übernahmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Innovationsvorhabens:

  • Gemeinsam vorwärts: Die Swiss Innovation Forces brachten die richtigen Leute an einen Tisch. Vom Kompetenzzentrum Drohnen und Robotik Verteidigung, über armasuisse bis hin zur Truppe der Durchdienerschule.
  • Einholen wichtiger Expertise: Externe Unterstützung gab es von einem Weltklasse-Team aus kompetitiven Drohnenpiloten, wie aber auch solchen mit Gefechtsfelderfahrung.
  • Administration und Logistik: Aushandeln der Flugbewilligung mit der Military Avitiation Authority oder der Suche geeigneter Räumlichkeiten für das Fliegen in geschlossenen Räumen

So what?

Das Projekt zeigt: Die Ausbildung von FPV-Drohnenpiloten in der Schweizer Armee ist in kurzer Zeit umsetzbar. Innerhalb von nur zwei Wochen wurden sechs potenzielle FPV-Drohnenpiloten ausgebildet – ein Beleg für die Miliztauglichkeit der Technologie und die Fähigkeit der Armee, sich schnell an neue Mittel anzupassen.

Zugleich wurde erkannt, dass FPV-Drohnenpiloten nicht ausschliesslich über eine Spezialistenausbildung trainiert werden können. Eine Spezialisierung innerhalb der Infanterie erscheint derzeit nicht zielführend. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die Weiterentwicklung des Einsatzkonzepts ein.