Success Stories

MEEPL

"MEEPL" wurde entwickelt, um die Übersetzung von Texten innerhalb der Schweizer Armee effizienter, genauer und sicherer zu gestalten.

Meepl

Ausgangslage

Übersetzen – eine alltägliche Tätigkeit, die bei vielen Stabsmitarbeitern in Armee und Verwaltung Assoziationen mit Zusatzaufwand und wenig Erfüllung auslöst. Umso mehr als viele der Übersetzenden nur mit einer der beiden involvierten Sprache wirklich gut vertraut sind, was sich auf die Qualität auswirkt. In der multilingualen, international vernetzten Schweiz, mir ihren vier gelebten Landessprachen und Englisch im internationalen Austausch ist Übersetzen aber unumgänglich und deshalb alltäglich.

Problemstellung

Die Schweizer Armee hat besondere Anforderungen an Softwarelösungen. Ihr Betrieb muss z.B. auf bundeseigenen Servern gewährleistet werden. Öffentlich zugängliche Cloudlösungen dürfen, wenn überhaupt, nur eingeschränkt genutzt werden. Geht es um klassifizierte Informationen, kommen weitere Sicherheitsanforderungen dazu. Bekannte und im privaten Leben genutzte Anwendungen wie DeepL fallen deshalb für einen effizienten dienstlichen Gebrauch weg.

Kommt hinzu, dass ohne Unterstützungsmittel gerade in militärischen Stäben von mehrsprachigen Verbänden enorm viel Zeit aufgewendet wird, Dokumente von der einen Sprache in die andere zu übersetzen. Dafür werden oftmals junge, neu zugeteilte Offiziere eingesetzt, die frisch aus der Ausbildung kommen und somit als Know-how-Träger auf dem neusten Stand sind und entsprechend idealerweise anderweitig eingesetzt würden.

Lösung / Produkt

«MeepL» erlaubt Mitarbeitenden der Gruppe Verteidigung Texte frei zwischen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch zu übersetzen. Die Software ist zwar «commercial off the shelf» (COTS), läuft aber auf gesicherten Servern und bietet damit einen höheren Sicherheitsgrad als herkömmliche Tools wie Google Translate oder DeepL. Ihre KI wird laufend mit den sprachlichen Gepflogenheiten und Standards der Schweizer Armee trainiert, um mit Schweizer Militärsprache und oftmals mehrsprachigen Flurnamen und geographischen Bezeichnungen umgehen zu können. Nutzer:innen können Dokumente direkt einlesen und erhalten sie im selben Format (z.B. Word) übersetzt zurück. Der Zeitgewinn ist gross – erste Tests haben 2023 bereits eine Beschleunigung von 45% angezeigt.

Unser Beitrag

Die Swiss Innovation Forces haben zum Start die Schlüsselbedürfnisse der Nutzer:innen identifiziert – militärische Sprache, Sicherheit und Einfachheit in der Bedienung – und diese kompromisslos ins Zentrum gestellt. Schnell wurden danach mit wenig Budgetaufwand Tests mit Mitarbeitenden der Gruppe Verteidigung durchgeführt. Nur so konnte bspw. früh erkannt werden, dass es KI-gestütztes Sprachtraining braucht und ein hinterlegtes Wörterbuch nicht den Anforderungen der Truppe nicht genügt.

Call to Action

MEEPL wächst. Perspektivisch wird es allen Mitarbeitenden der Gruppe Verteidigung und Angehörigen der Armee zur Verfügung stehen. Aktuell nehmen wir laufend neue Nutzer:innen auf und trainieren die Software, damit diese die militärische Sprache noch besser abbildet.

Wir suchen deshalb weiterhin Mitarbeitende und Angehörige der Armee zwecks Aufbau einer Test-Community. Diese hilft, MEEPL zu optimieren und für den Einsatz zugunsten der Schweizer Armee auszurichten. Dabei ist es für das Projekt zentral, schrittweise vorzugehen und nacheinander Kommandos, Lehrverbände und Schulen, aber später auch Milizformationen aller Sprachgruppen mit einzubeziehen.