Success Stories
Telemaintenance
Das Innovationsvorhaben "Telemaintenance" gestaltet die Wartung und Reparatur von militärischen Systemen durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) effizienter.
Ausgangslage
Wir alle haben uns bereits im täglichen Leben daran gewöhnt, Unterstützung «aus der Ferne» zu erhalten. Die einfachste Form ist per Telefon, und mit gängigen Apps kann man auch problemlos eine Kamera dazuschalten.
Für das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen Truppe und Logistik ist es entscheidend, eine hohe Verfügbarkeit immer komplexerer Systeme sicher zu stellen. Herausforderung für eine gute Zusammenarbeit ist die Verfügbarkeit von Wissen und der Wissenstransfer trotz Distanz. Augmented Reality (AR) bietet hier eine Chance.
Problemstellung / Hürden
Bisher ist AR in sehr spezifischen und vor allem geschützten Umgebungen in kleinem Umfang eingesetzt worden. Z.B. in der Ausbildung oder im Flugzeughangar. Logistik für die Truppe muss aber überall und in jeder Situation funktionieren. Die Distanz spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Ein Beispiel: Für ausserordentlichen Reparatur- oder Wartungsbedarf an Fahrzeugen, muss ein Spezialist des Logistikcenter ausrücken, um das Problem vor Ort zu beheben. Ggf. kann erst durch die Diagnose des Spezialisten vor Ort der Bedarf von speziellen Ersatzteilen erkannt werden. Die Beschaffung führt zu weiteren Zeitverzögerungen. Dies bedingt hohe Verschiebungszeiten und einen ineffizienten Einsatz dieser Spezialisten. Während eines Ausfalls ruht der Betrieb und wertvolle Einsatzzeit der Ausstattung kann nicht genutzt werden.
Lösungsansatz
Für den Einsatz von AR bei der LBA und der Miliz-Armee haben wir uns bei der Entwicklung des Lösungsansatz auf Einfachheit und Sicherheit konzentriert.
Dadurch kannst du als Truppenhandwerker jetzt bei komplizierten Fällen per AR-Brille Unterstützung von Experten aus allen Logistikcentern abrufen.
- Es ist so einfach wie ein Standard-Werkzeug aus dem Werkzeugkasten: Aufsetzen, anschalten, Kontakt herstellen und am Problem arbeiten.
- Du kannst es überall einsetzen – wie dein Smartphone. In einer LBA-Werkstatt über das WLAN oder mit dem 5G-Modul im Feld über das Mobilfunknetz
- Du gehst kein Risiko ein. Die Übertragung ist sicher und es werden keine Daten gespeichert. Wie üblich achtest du darauf, dass die Kamera keine sensiblen Daten im Umfeld (mit)filmt.
Der Experte sieht live, an was du arbeitest, und kann dir helfen: z.B. Fragen beantworten, die Reparatur lenken, Dokumente einblenden. Du behältst die Hände frei und kannst dich auf die Reparatur und die Anweisungen konzentrieren. Dabei ist die Lösung so robust, dass sie auch den „harten“ Anforderungen in einem Armee- & Logistikumfeld standhält.
Unser Beitrag
Technologie UND Nutzersicht: Am Anfang stand die Frage «Welche Probleme könnten wir mit Augmented Reality lösen». Wir haben ein Vorgehen gewählt, das Nutzersicht und die Möglichkeiten von Technologie integriert hat. Dadurch haben wir schnell gelernt, wo der Einsatz Sinn macht und wo es eine Spielerei ist.
Aus dem Labor in die Praxis: Für aussagekräftige Ergebnisse haben wir die Tests in Wiederholungskurse (WK) integriert. Dadurch konnten wir den Einsatz von AR im realen Kontext beobachten und bewerten.
Kosten-Nutzen-Verhältnis: Gerade bei neuen Technologien besteht das Risiko, das technisch Mögliche auszureizen, statt den Einsatz darauf zu konzentrieren, wo es Nutzen bringt. Dabei geholfen haben Use Cases mit Kennzahlen, Beobachtungen und Befragungen.
So what/ Call to Action
AR ist reif für den flächendeckenden Einsatz. Dabei ist es wichtig, die Nutzersicht einzunehmen, nutzbringende Use Cases auszuwählen und auch mal «Nein» zu sagen, wenn es keinen Mehrwert stiftet.
Gleichzeitig stehen wir mit AR auch noch am Anfang. Über den eingeschlagenen Weg lässt sich die Technologie in weiteren Bereichen einsetzen. Wir sind neugierig, weitere Use Cases zu erforschen.